Timke: Land Bremen braucht Medizinstudenten
Laut eines Großstadt-Rankings des Vergleichsportals „Verivox“ muss ein Kinderarzt in Bremerhaven 2.098 Kinder versorgen, in Würzburg dagegen nur 732. Viele Praxen nehmen schon heute keine jungen Patienten mehr auf, Eltern berichten von langen Wartezeiten und überlasteten Sprechstunden. In den kommenden Jahren droht die Lage weiter zu eskalieren, weil zahlreiche Kinderärzte altersbedingt in den Ruhestand gehen. Um den Versorgungsengpass abzumildern, fordert die Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND eine Soforthilfe von 5.000 Euro für Nachwuchsärzte, die sich mit ihrer ersten Praxis in Bremerhaven niederlassen.
Jan Timke, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND in der Bremischen Bürgerschaft, erklärt dazu: „Das Grundproblem ist hausgemacht. Bremen ist das einzige Bundesland ohne eine medizinische Universität. Wir sind daher darauf angewiesen, dass Nachwuchsärzte aus anderen Regionen ihre Praxis in Bremerhaven eröffnen. Doch wer soll sich in der Seestadt niederlassen, wenn die Standortbedingungen so schwierig sind? Schon heute ist die freie Kinderarztwahl für viele Familien nur noch Theorie. Die Fraktion BÜNDNIS DEUTSCHLAND fordert deshalb eine 5.000-Euro-Soforthilfe für Kinderärzte, die in Bremerhaven erstmals eine Praxis eröffnen. Außerdem braucht unser Bundesland einen medizinischen Studiengang, dafür benötigen wir eine medizinische Fakultät in Zusammenarbeit mit dem Unistandort Oldenburg. Dadurch können wir mehr Ärzte an unser Bundesland binden und verhindern, dass die medizinische Versorgung von Kindern in Bremerhaven gänzlich zusammenbricht. Bremerhaven braucht finanzielle Anreize und medizinische Studienplätze, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Der Senat muss jetzt rasch handeln.“